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Vorsorge

Altersbedingte Vorsorge

Als Arzt im System der gesetzlichen Krankenkassen ist es die Aufgabe, bestehende Krankheiten nach den allgemeingültigen Kriterien und Leitlinien zu behandeln.

Ein medizinischer Grundsatz lautet: „keine Diagnostik ohne Konsequenz“

Eine ergänzende Diagnostik, die nicht unbedingt von den gesetzlichen Krankenkassen getragen ist, kann eine unnötige Therapie vermeiden.
Sie kann auch zu einer frühzeitigen Therapie führen, bevor dauerhafte Schädigungen auftreten.

Kindes- und Jugendalter von 0-10 Jahren

  • Verhinderung von Amblyopie (angeborene Schwachsichtigkeit), verbesserbar durch frühzeitige Behandlung und Training.
  • Ausgleich von Refraktionsfehlern, zum Beispiel entstehende Kurzsichtigkeit oder angeborene Weitsichtigkeit.
  • Verbesserung von schulischen Leistungen durch Ausgleich einer Sehschwäche.
  • Monitoring und Behandlung einer Myopieprogression.
    Es findet sich eine weltweite starke Zunahme der Kurzsichtigkeit.
    Es gibt vielfältige Ansätze, diese zu lindern

Lebensalter 20-40

  • Dynamische Erfassung von Ein- und Ausschlusskriterien für einen refraktiv chirurgischen Eingriff.
  • Medikamentöse objektive Refraktion zur Vermeidung von subjektiven Fehlern bei Austestung der Brillenstärke.
  • Klarheit über die prinzipielle Eignung durch Messung der Hornhautdicke, Tomografie und Evaluation der Stabilität der Brillenwerte.
  • Auch nach einem refraktiv chirurgischen Eingriff ist das Auge, relativ zur normalen Population, bei einem kurzsichtigen Menschen länger.
    Unter anderem hierdurch bedingt ist das Risiko von peripherer Netzhautdegeneration, die zu einer Netzhautablösung führen kann, deutlich erhöht. Mit einer Weitwinkel-Fundus-Aufnahme kann man den Befund schon in der Jugend dokumentieren und im Verlauf auftretende Veränderungen besser einordnen.
  • Im Rahmen des Wunsches nach einer reaktiven Chirurgie fallen oft erstmals Hornhaut-Erkrankungen, wie beispielsweise der Keratokonus, oder andere Hornhaut-Ektasien, beziehungsweise Dystrophien auf. Hierbei ist das Spektrum der refraktiven an Eingriffe extrem reduziert. Ein Laser Eingriff würde mehr schaden als nutzen.

Lebensalter 30-50

  • Neben den empfohlenen Kontrollen bei Kurzsichtigkeit rückt hier die Früherkennung des Glaukoms (Grüner Star) in den Fokus. Durch diese Erkrankung kommt es zu einem irreversiblen Sehnervschaden, der sich allerdings individuell erst in einem sehr späten Stadium bemerkbar macht. Es ist dann bereits ein großer Teil Ihres Gesichtsfeldes verloren gegangen.
  • Auch sinnvoll, wenn bereits Glaukom-Fälle in Ihrer Familie beschrieben sind, bei hoher Kurzsichtigkeit, obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom und Übergewicht, Diabetes mellitus.
  • Glaukom Screening: Gesichtsfeld Untersuchung, Untersuchung des Sehnervkopfes in erweiterter Pupille, Augeninnendruckmessung.
  • Zur objektiven Einschätzung des Zustandes Ihres Sehnervkopfes und der Dicke der Nervenfasern dort ist die Untersuchung mittels OCT (Schicht Darstellung von Strukturen) wichtig. Damit erhält man objektiv vergleichbare Befunde im zeitlichen Verlauf ohne interpersonelle Verzerrung.

Lebensalter 50+

  • Ab ungefähr diesem Lebensalter beginnt die Zeit der Lesebrille/ Alterssichtigkeit (Presbyopie). Gerne beraten wir sie hierzu. In jüngster Zeit treten auch gehäuft ab diesem Alter Fälle des Grauen Stars auf.
  • Neben einer Lesebrille besteht auch in diesem Alter bereits die Möglichkeit zu einer Alterssichtigkeit-korrigierenden Linsenoperation für eine im Alltag größtmögliche Brillen-Unabhängigkeit. Sofern hier eine physikalische und vor allem auch psychische Eignung besteht. In einer persönlichen Beratung machen wir uns einen Eindruck von Ihrer Erwartungshaltung und Ihrer individuellen Eignung.

Lebensalter 60+

  • Ab diesem Alter sind frühe Veränderungen im Rahmen der altersbedingten Makula-Degeneration häufig schon zu beobachten, lange bevor Sie als Patient unter subjektiver Sehverschlechterung leiden.
  • Eine wissenschaftlich sauber bewiesene Vorsorge lieferte die AREDS Studie (Age Related Eye Disease Study).

Lebensalter 70+

  • Grauer Star (Katarakt) - In diesem Alter liegt bei den meisten Menschen bereits ein Grauer Star vor. Es kann jedoch individuell zu unterschiedlich stark ausgeprägten Symptomen kommen. Nicht jeder Graue Star ist sofort operationsbedürftig. Neben der Sehschärfe ist auch die Blendempfindlichkeit ein wichtiges Entscheidungskriterium vor einer Katarakt-OP (Bedürfnis Analyse). Viele noch aktive Menschen bemerken vor allem eine vermehrte Blendempfindlichkeit beim Autofahren.
  • Menschen sind bis weit über das 70. Lebensjahr hinaus noch sehr aktiv. In vielen Situationen empfindet man eine Brille als störend. Bei der Operation des Grauen Stars wird die eigene Linse durch eine Kunstlinse ersetzt. Üblicherweise wird von der gesetzlichen Krankenkasse eine monofokale Ersatzlinse bezahlt, bei der im weiteren Verlauf jedoch eine Lesebrille beziehungsweise Gleitsichtbrille erforderlich ist.
  • Die Hersteller der Kunstlinsen bieten jedoch Speziallinsen an, mit denen eine in manchen Fällen vollständige Brillen-Unabhängigkeit im Alltag erreicht werden soll.
  • Auch wir bieten Ihnen für Ihre Operation solche Speziallinsen an. Wir prüfen jedoch intensiv Ihre physikalische (optische) und psychische (Erwartungshaltung) Eignung.
  • Wichtig zu wissen, ist, dass Alterssichtigkeit-korrigierende Linsen Kompromisse erfordern. Wir informieren gerne im persönlichen Gespräch. Dabei lassen wir unter anderem Ihren Lebensstil, Ihre Bedürfnisse und Erwartungen mit einfließen und teilen Ihnen abschließend unsere Einschätzung zu Ihrer persönlichen Eignung mit.
  • Unser Ziel ist es, hierbei eine redliche Empfehlung abzugeben, da unser Hauptziel ein zufriedener Patient ist.

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